Ausgezeichnet als Umweltcluster Leuchtturmprojekt 2020 wurde das Projekt „T.O.M. – Lecksuchsystem für Trinkwasserleitungen“. Das System bietet eine einfache, schnelle und saubere Verlustmessung von Wasserversorgungsabschnitten mit mobilen Durchflussmessern. Dadurch ist eine Verlustmessung von Wasserversorgungsabschnitten ohne mühsamen Aufbau von provisorischen Schlauchleitungen möglich.

Ausgangslage

Verluste der kostbaren Ressource Wasser sind nahezu in jedem Trinkwasserleitungssystem vorhanden. Durch beschädigte Rohrleitungen gehen in den meisten europäischen Ländern bis zu 40% des eingespeisten Wassers verloren. Die Suche nach Leckagen ist aufwändig, schwierig und kann erfolglos bleiben. Es entstehen enorme Kosten, um die Leckagen zu finden und zu reparieren.

Lösungsansatz

Da es bei der Senkung von Wasserverlusten auf eine gute Strategie ankommt, lässt sich mit dem neuen T.O.M. Lecksuchsystem durch eine Vorortung die Leckagemenge schnell und einfach in einzelne Abschnitte einteilen.

Im Wesentlichen beruht das Verfahrensprinzip auf Messung der Geschwindigkeit und Größe des Druckabfalls unter verschiedenen Voraussetzungen. Dazu werden an einem bestimmten Leitungsabschnitt Druckkurven aufgezeichnet. Die Charakteristik der Kurven wird durch die Leckgröße beeinflusst. Durch die Messung zusätzlich simulierter Lecke, deren Größe bekannt ist, kann auf die tatsächliche Leckgröße in der Leitung und auf die Verlustmenge geschlossen werden.

Beschreibung

Bei dem für das Turn-off metering Verfahren entwickelte Messgerät handelt es sich um einen an der Wasserleitung angeschlossenen Messkoffer, mit dem schnell und sicher entsprechende Wasserleitungsabschnitte überprüft werden können.

Besonderheiten

Zur Zeit arbeitet Turn-off metering an einer Machbarkeitsstudie, die von ESA Space Solutions gefördert wird. In dieser Studie wird die Integration von Satellitenkommunikation und Satellitennavigation in das Messverfahren untersucht.

Leuchtturmwirkung des Projektes

Ökonomische Auswirkungen

  • Verlustmessung von Wasserversorgungsabschnitten ohne mühsamen und zeitaufwändigen Aufbau von provisorischen Schlauchleitungen mit mobilen Durchflussmessern.
  • Überprüfung der Absperrschieber auf vollständiges Schließen und Berechnung der Durchlassmenge in dem Leitungsabschnitt.
  • Alle Messergebnisse werden auf einem Server gespeichert und sind durch den Benutzer jederzeit aufrufbar.
  • Die Regeneration der Absperrschieber ist durch kontrolliertes Freispülen von Verkrustungen möglich.

Ökologische und soziale Vorteile

  • Schnell: Der Aufbau ist in wenigen Minuten erledigt. Schnelle genaue Messergebnisse.
  • Sauber: Das Einbringen von Keimen und die Verunreinigung des Trinkwassers ist nahezu ausgeschlossen.
  • Wasserverluste werden effizienter gesenkt, weil der Leckgröße nach gezielt in einzelnen Abschnitten nach Lecks gesucht wird.
  • Da durch ein intaktes Leitungsnetz nur das benötigte Wasser aufbereitet werden muss, ist der benötigte Energieverbrauch reduziert.
  • Durch die Leckstellenreduzierung und die damit verbundene Wasserverlustreduzierung werden die Grundwasserressourcen geschont und die damit zusammenhängende Grundwasserabsenkung gemindert.

Projektträger

turn-off-metering-logo-claim-double

Projektpartner

T.O.M. – Lecksuchsystem für Trinkwasserleitungen
kopf
T.O.M. – Lecksuchsystem für Trinkwasserleitungen
ktgis_logo
vr3b0bl9nqhcsu5ri6ijupcwenjce5d6tvidaxaguilayxpxijfpykhxg4sh1rjdotahdz-yxgh5wqtjy7omvtu9l5m

Beitragsbild ©MichaelGaida